Mourinhos doppeltes Spiel mit Schweinsteiger
Persönlicher Fußball-Blog von Christian Falk - Fußball-Chef der BILD-Gruppe. Insider-Berichterstattung über den FC Bayern München und der DFB Nationalmannschaft.
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Mourinhos doppeltes Spiel mit Schweinsteiger

Mourinhos doppeltes Spiel mit Schweinsteiger

Es ist die nächste Demütigung für Bastian Schweinsteiger. Der Weltmeister wurde von Manchester United nicht in den Spielerkader für die Europa League nominiert. Es ist die Quittung des Klubs für Schweinsteiger, weil er sich nicht von der Gehaltsliste (angeblich 12 Millionen Euro im Jahr) wegtransferieren ließ. Schweinsteiger kann stur sein, das habe ich selbst zur genüge erfahren müssen. Daher weiß ich aber auch: Der Oberbayer hat mehr Leben als eine Katze. 

Die entscheidende Frage, die sich in der unsicheren Zukunft um Schweinsteiger stellt: Was hat Mourinho ihm in ihrem Vieraugengespräch wirklich gesagt?

José Mourinho ist ein durchtriebener Trainer. Sein Handeln erfolgt immer zu seinen persönlichen Vorteil. Um seinen Wunschtransfer Paul Pogba zu bekommen, musste Mourinho das unwürdige Spiel um Schweinsteiger öffentlich mitbetreiben. Der Trainer tat es allerdings nicht ohne den nötigen Respekt für den Profi. Auch Schweinsteiger verlor kein böses Wort über seinen Coach, der ihn prompt nach Ende der Transferfrist in den Spielerkader für die Liga berief. Ein fitter Schweinsteiger könnte in der Rolle hinter Pogba durchaus einen Platz in der Stammformation finden. Denkt so auch Mourinho? Schweinsteiger pokert in jedem Fall darauf. Sein Gedankenspiel: Die US-Inverstoren von United müssen den Profi bis zur nächsten Transferperiode im Winter ohnehin bezahlen. Wieso sollte Schweinsteiger dann nicht sein Geld auf dem Rasen verdienen? Der Spieler könnte damit nicht nur sportlich helfen, sondern gleichzeitig auch seinen Marktwert steigern.

Es würde mich nicht wundern, wenn Mourinho ein doppeltes Spiel mit Profi und Klub betreibt. Vielleicht hat er Schweinsteiger sogar einen Fingerzeig bei ihrem Vieraugengespräch gegeben. Der Trainer selbst kann nur gewinnen. Für Schweinsteiger wäre es zumindest eine Chance. In seiner Karriere hat er nie aufgegeben. Meistens wurde seine Sturheit am Ende belohnt.